Halloween gehört definitiv zu meinen Lieblingsfesten im Jahr. Neben Gespenstern, Kürbissen, Totenköpfen und anderen herrlichen Dekorationen im Haus mag ich es auch auf dem Esstisch herrlich gruselig. Da passt meine gruselige Focaccia perfekt.

Dieses leckere Brot eignet sich perfekt, um es ganz nach Belieben mit gruseliger Dekoration zu verzieren.

In diesem Fall eine ganz einfache Variante, die nur wenige Zutaten braucht. Die Dekoration ist ebenfalls kein Hexenwerk.

Entstanden ist die Idee spontan. Ich wollte Focaccia backen und wollte aus einer Lust und Laune heraus unbedingt Halloween-Deko für obendrauf. Und da ich noch eine Süßkartoffel und ein offenes Glas schwarze Oliven im Haus hatte, habe ich mich für Kürbisse und Käfer entschieden.

Nebenbei ist mein Rezept auch sehr magenfreundlich.

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Was ist Focaccia?

Focaccia ist ein italienisches Fladenbrot aus Hefeteig, das in Italien gerne zum Frühstück oder als Zwischenmahlzeit gegessen wird.

Ganz typisch hierbei sind die Mulden auf der Oberfläche, die vor dem Backen mit den Fingerspitzen in den Teig eingedrückt werden. Dabei wird auch direkt etwas gutes Olivenöl mit eingearbeitet. Die Focaccia wird zusätzlich gerne mit Kräutern und manchmal auch Hagelsalzkörnern bestreut.

Der Teig für die Focaccia besteht meistens aus nur ganz wenigen Zutaten. Je nach Region wird der Teig in Italien ein klein wenig unterschiedlich zubereitet und auch unterschiedlich belegt.

Viele nutzen die Oberfläche der Focaccia auch wie eine Leinwand und schaffen durch essbare Deko wunderschöne Bilder. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Rosmarin, Oliven, Zwiebeln, Tomaten, Basilikum, Süßkartoffeln, Schnittlauch oder Karotten sind nur eine kleine Auswahl an möglichen Belägen.

Warum ist diese Focaccia besonders magenfreundlich?

Einige Menschen reagieren empfindlich auf frisch gebackenes Brot. Das kann daran liegen, dass man es frisch aus dem Ofen nicht verträgt. Es kann aber auch einfach daran liegen, dass frisch gebackenes Brot so unheimlich lecker schmeckt. Man möchte nicht aufhören zu essen und schwups, hat man viel mehr Brotscheiben gegessen, als man eigentlich vorhatte. Ich spreche da aus Erfahrung. Ich liebe frisch gebackenes Brot.

Tatsächlich ist bekannt, dass Sodbrennen nach Brotgenuss meistens an der Hefe im Brot liegt. Bei kurzen Gehzeiten des Teiges, oder wenn man zu viel Hefe verwendet, kann es schnell zu Sodbrennen und anderen Magenbeschwerden kommen.

Mein Mann und ich hatten selbst immer Sodbrennen nach dem Genuss von Brot. Auch wenn wir mal nicht so gierig waren und wenig davon gegessen haben, oder einen Tag später.

Also habe ich verschiedene Varianten ausprobiert, bis wir wieder beschwerdefrei unsere heißgeliebten Brote und Brötchen essen konnten.

Für uns hat sich das, was wir an Infos darüber gefunden haben, bestätigt:

  • Wir vertragen frische Hefe besser als Trockenhefe.
  • Wenn ich einen Vorteig über Nacht mache, mit nur einem Viertel Würfel frische Hefe, bekommen wir kein Sodbrennen.
  • Wenn ich einen Vorteig verwendet habe, hatten wir kein Sodbrennen, auch wenn wir das Brot schon am selben Tag gegessen haben.
  • Wir vertragen selbstgebackenes Brot mit wenig Hefe meistens besser als gekauftes.

Natürlich kann ich dir keine Beschwerdefreiheit mit meinem Rezept garantieren. Zumal solche Probleme nicht nur vom Brot kommen können, sondern auch dem, was du dazu isst. Oder es hat eine völlig andere Ursache.

Aber es lohnt sich, ein wenig mit der Hefe und den Gehzeiten zu experimentieren, falls du das Brot als Verursacher deiner Beschwerden verdächtigst bzw. ausschließen möchtest.

Solltest du immer noch Probleme haben, könntest du versuchen, das Brot erst am nächsten Tag zu essen, oder du könntest die Getreideart wechseln.

Diese Focaccia kommt mit sehr wenig frischer Hefe aus und hat lange Gehzeiten, weshalb sie sehr bekömmlich ist.

Wie lange sollte man den Vorteig gehen lassen?

Für diese magenfreundliche Focaccia brauchst du nur ganz wenig frische Hefe. Darum muss der Vorteig über Nacht gehen, damit die wenige Hefe richtig schön arbeiten kann.

Die entsprechenden Zutaten verrühre ich in einer großen Schüssel und decke sie mit einem Bäckerleinen ab. Ich mache das gerne vor dem Schlafengehen und lasse die Schüssel einfach in der Küche stehen. Da ist es bei uns über Nacht allerdings recht kühl. Ich verarbeite den Teig dann immer direkt nach dem Aufstehen.

Da ich regelmäßig Focaccia und andere Brote backe, habe ich damit gute Erfahrungen gemacht.

Im Sommer, oder wenn du sicher gehen möchtest, dass der es Vorteig über Nacht nicht zu warm hat, kannst du die Schüssel auch in den Kühlschrank stellen. 1-2 Stunden vor Verwendung solltest du den Vorteig aber herausnehmen und bei Zimmertemperatur stehen lassen, damit er sich akklimatisieren kann.

Der Teig für die Focaccia sollte mindestens 12 Stunden ruhen. Egal, welche Methode du anwendest, die Gehzeit des Vorteigs sollte 30 Stunden nicht überschreiten, da er sonst nicht mehr funktioniert.

Wie macht man die Kürbisgesichter?

Mit etwas Glück, findest du die perfekte Süßkartoffel für die Kürbisgesichter, sodass du sie bequem in dünne Scheiben schneiden kannst. Dann brauchst du nur noch die Gesichter mit einem scharfen Messer auszuschneiden.

Ich hatte diesmal großes Glück: Meine Süßkartoffel war recht lang und hatte auf einer der langen Seiten eine Delle. Somit hatte ich glücklicherweise von Natur aus die perfekte Kürbisform. Und da ich aus diesem Grund die Schale dranlassen konnte, sah das am Ende besonders hübsch aus. Ich hoffe, du findest genauso ein tolles Exemplar.

Alternativ kannst du ein entsprechendes Keksförmchen verwenden und die “Kürbisse” ausstechen.

Die Süßkartoffel kann man am besten mit einem elektrischen Allesschneider in Scheiben schneiden. So werden die Scheiben gleichmäßig dünn. Alternativ geht auch ein Hobel mit besonders breiten Schneiden, oder ein scharfes großes Messer mit einem gutes Augenmaß.

Man sollte nicht durchgucken können, sonst verbrennen die Kürbisgesichter beim Backen. Aber zu dick sollten sie auch nicht sein, damit du Augen, Mund und Nase einfacher zurechtschneiden kannst.

Für das Schneiden von Augen, Mund und Nase nimmst du am besten ein kleines und sehr scharfes Messer. Also schön auf die eigenen Finger aufpassen dabei. Ich habe ein sogenanntes Tourniermesser dafür verwendet.

Zum Vorzeichnen, oder viel mehr Ritzen, habe ich ab und zu eine Rouladennadel aus Edelstahl genommen. Wenn du dich damit mal verhaust, macht das nichts. Zum Dekorieren kannst du die Scheibe dann einfach mit der zerkratzen Seite nach unten auf das Brot legen. Das sieht dann keiner mehr.

Damit die Kürbisgesichter nicht austrocknen, legst du sie bis zur Verwendung am besten in eine Schüssel mit Wasser. Bevor du die Focaccia damit dekorierst, kannst du sie mit einem Küchenkrepp wieder abtrocknen.

Wie macht man die Käfer?

Die Käfer werden aus schwarzen Oliven geschnitten bzw. gelegt.

Vorbereitung:

  • Olive mit einem Küchenkrepp trocken tupfen.
  • Olive halbieren.
  • Die eine Hälfte ist der Käfer-Körper, die andere Hälfte ergibt die Beinchen. Falls die Olive zu klein ist oder du hübschere Beinchen brauchst nimm einfach noch eine zweite Olive.
  • Für die Beinchen die halbe Olive längs in dünne Scheiben schneiden. Evtl. vorher oder danach halbieren, wenn die Oliven groß genug sind oder dir die Beinchen zu lang sind. Ich habe sie halbiert, weil ich das trotz der kleinen Oliven schöner fand.
  • Für gruselige Spinnen kannst du einfach zwei Beinchen mehr dranmachen. Meine Oliven waren leider zu winzig. Da hätten die Spinnen mit acht Beinen wie schwarze Sonnen ausgesehen. Also habe ich das gelassen.

Und so kommt der Käfer auf die Focaccia:

  • Die Beinchen in der gewünschten Form, so wie es später aussehen soll, auf die Focaccia legen. Ich habe sie in der Mitte (also den Teil, der unter dem Käferkörper verschwindet) sehr dicht zusammengelegt. Die Focaccia geht im Ofen noch etwas auf und ich wollte vermeiden, dass die Beinchen zu weit auseinander getrieben werden und dann nicht mehr unter dem Körper verschwinden. Sprich: Zwischen den Beinchen (oben und unten) einen Abstand lassen, aber in der Mitte sollten sie sich die Enden berühren.
  • Die Beinchen nur ganz leicht in den Teig drücken.
  • Die halbierte Olive drauflegen. So siehst du, ob es am Ende hübsch aussieht.
  • Da der Käferkörper nicht direkt auf dem Teig liegt, bleibt er lose und lässt sich nach dem Backen hin und her schieben. Das ist praktisch, falls die Beinchen doch verschoben wurden durch das Backen. Dann kannst du den Körper nochmal zurechtrücken.

Rezept für gruselige Focaccia

Zutaten

  • 500 g Weizenmehl Typ 550
  • 1/4 Würfel frische Hefe (10,5 g)
  • 2 TL Zucker
  • 1 TL Salz
  • 300 ml lauwarmes Wasser
  • 3 EL Olivenöl
  • Süßkartoffel
  • Entkernte schwarze Oliven
  • Basilikumblätter mit Stiel

Zubereitung

Zubereitung: Vorteig

  • Frische Hefe in einer großen Schüssel zerbröseln.
  • Hefe kurz mit dem Zucker verkneten. Das funktioniert wunderbar mit der Hand.
  • 150 g Mehl dazugeben.
  • 150 ml lauwarmes Wasser dazugeben.
  • Alles mit einem Löffel verrühren, bis keine Mehlnester mehr zu sehen sind.
  • Die Schüssel mit einem Tuch oder losem Deckel abdecken und für mindestens 12 Stunden in den Kühlschrank stellen. Falls du zur Gehzeit mehr Infos brauchst, findest du sie HIER.
  • Vorteiteig 1-2 Stunden vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen, damit er sich akklimatisieren kann.

Zubereitung: Hauptteig

  • 350 g Mehl zum Vorteig geben.
  • 150 ml lauwarmes Wasser angießen.
  • 2 EL Olivenöl dazugeben.
  • 1 TL Salz dazugeben.
  • Mit einem Löffel grob verrühren und dann mit den Händen fertig kneten.
  • Evtl. noch etwas Mehl dazugeben, falls der Teig zu klebrig ist. Aber nicht zu viel! Lieber immer wieder mal etwas Mehl über die Hände streuen. Es macht nichts, wenn der Teig etwas weich ist. Du brauchst das Mehl nur, um ihn etwas in Form zu bringen.
  • Die Schüssel mit einem Bäckerleinen abdecken und den Teig für 1 Stunde bei Zimmertemperatur gehen lassen, bis das Volumen sich verdoppelt hat.

Zubereitung: Dekoration (Kürbisse, Käfer)

  • Süßkartoffel unter fließendem Wasser abwaschen.
  • Wenn die Süßkartoffel schon die richtige Form hat, lasse die Schale dran.
  • In der Mitte längs durchschneiden und von der Mitte aus in dünne Scheiben schneiden. Je näher du zum Rand kommst, um so kleinere Kürbisse bekommst du.
  • Mit einem scharfen Messer Augen, Nasen und Münder herausschneiden.
  • Mehr Tipps zum Schneiden und Schnitzen der Kürbisse findest du HIER.
  • Die Käfer fertigst du aus den schwarzen Oliven an. Wie das genau funktioniert, siehst du HIER.

Zubereitung: Focaccia backen

  • Eine ofenfeste Backform mit Öl einfetten (kann eckig oder rund sein, oder wie bei mir ein Apfel).
  • Etwas Mehl in der Form verteilen.
  • Den Teig ohne ihn erneut zu kneten in die Form geben und sachte mit den Händen auf dem Boden verteilen, bis dieser bedeckt ist. Dabei sollte nicht zu viel Luft aus dem Teig gedrückt werden. Nimm dir dafür etwas Zeit.
  • 1 EL Öl auf den Teig geben und mit der Hand verteilen.
  • Mit den Fingern oder einem Kochlöffel viele kleine Mulden in den Teig drücken.
  • Die Kürbisgesichter und Käfer als Dekoration auflegen. Leicht in den Teig drücken.
  • Basilikum halbieren und mit dem Stiel nach oben als Kürbisstil anbringen. Es sollte dabei ein Stück vom Blatt unter dem Kürbisgesicht liegen. Wie du auf den Fotos siehst, sind sie dennoch etwas nach oben gewandert.
  • Bei 180 Grad Ober-/Unterhitze benötigt die Focaccia ca. 20-25 Minuten.
  • Während des Backens immer wieder mal nach den Kürbisgesichtern und dem Basilikum schauen. Gegebenenfalls mit etwas Olivenöl besprühen, damit sie nicht zu sehr verschrumpeln oder verbrennen. Ich habe zweimal gesprüht.

Mögliche Beilagen

Klassisch zur Brotzeit mit Käse, Wurst, Gemüse oder mit Antipasti. Schmeckt auch köstlich zu einer Kürbissuppe.

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Fladenbrot in hübscher Kürbisform