Christmas Pudding mit Rum-Butter

Köstlicher Christmas Pudding, so wie man ihn aus Großbritannien kennt, mit beschwipsten Früchten und vielen weihnachtlichen Aromen.

Für mich gehört Christmas Pudding zu den Highlights an Weihnachten und ist bei uns fester Bestandteil der alljährlichen Weihnachtsleckereien. Es geht einfach nicht ohne.

Man kann ich auch wunderbar verschenken. Kommt super an.

Eigentlich viel zu schade, um ihn nur an Weihnachten zu genießen. Dieser Kuchen schmeckt nämlich unfassbar lecker. Wenn du dich bisher noch nicht getraut hast, probiere es gerne einmal aus. Es lohnt sich wirklich.

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Was ist Christmas Pudding?

Christmas Pudding, oder auch Plum Pudding genannt, kommt aus Großbritannien. Er wurde im 15. Jahrhundert in pikanter Form (z.B. mit Fleisch und Zwiebeln) hergestellt und war damals noch kein typisches Weihnachtsessen.

Mittlerweile ist der Christmas Pudding ein süßes Dessert, das traditionell am 25.12. gegessen wird. Allerdings schmeckt er uns so lecker, dass wir den Genuss nicht nur auf Weihnachten beschränken.

Der “Pudding” hat nichts mit dem klassischen Pudding zu tun, wie man ihn hier in Deutschland z.B. aus Milch und Puddingpulver, oder direkt fertig aus dem Kühlregal kennt.

Christmas Pudding ist vergleichbar mit einem mächtigen und wahnsinnig köstlichen Kuchen, der in einer Puddingform in einem Wasserbad hergestellt wird. Er besteht u.a. aus verschiedenen Trockenfrüchten, Nüssen, Milch, Mehl und Fett.

Ist das ein Original-Rezept?

Wie bei vielen Leckereien, lässt sich über Original-Rezepte oft streiten. Hier ist das ganz genauso.

Mein Rezept ist definitiv am Original angelehnt und dennoch in meiner ganz eigenen Version.

Nach diversen Recherchen zum Thema Original-Rezepte habe ich herausgefunden, dass jede Familie scheinbar ihr ganz eigenes Rezept hat. Das ist nur verständlich, denn schließlich sind die Geschmäcker unterschiedlich.

Mittlerweile habe ich ebenfalls meine ganz eigene Version für unseren Christmas Pudding kreiert. Ganz nach den Vorlieben unserer Familie.

Nicht ganz so Original ist das von mir verwendete Fett. In vielen Rezepten aus Großbritannien wird Rindernierenfett verwendet. Davon hatte ich vorher noch nie gehört. Ohne extra beim Metzger gezielt danach zu fragen, bekommt man das in unserer Gegend auch nicht.

Wozu also der Umstand? Ich habe mich alternativ für die Verwendung von guter Butter entschieden.

Dann sind mir bei meiner Suche sehr inspirierende Zutaten aufgefallen. z.B. frische Kräuter wie Thymian, Rosmarin, frischer Ingwer, kandierter Ingwer, frische Äpfel, Toastbrot, Orangeat/Zitronat (mag ich ja gar nicht!), Orangen, Kirschen, Limetten, Zitronen und diverse Sorten Alkohol.

Aus diesen Zutaten habe ich mir einfach meine Lieblinge herausgepickt und das ein oder andere ergänzt.

Außerdem wird Christmas Pudding beim Servieren gerne mit Brandy flambiert.

Um ehrlich zu sein, ich würde das zwar gerne probieren, aber bin zu ängstlich, dass das Haus dabei abfackelt. Also habe ich mich für meine Version dazu entschieden, die Früchte vorab in Rum zu tränken. So ist der Alkohol direkt im Christmas Pudding.

Aus diesem Grund hacke ich verschiedene Trockenfrüchte klein, übergieße sie mit gutem Rum und lasse das Ganze für zwei Tage im Kühlschrank durchziehen. 

Der Christmas-Pudding kommt bei uns immer in Kombination mit Rum-Butter auf den Tisch. Dabei ist Rum-Butter meine ganz eigene Kreation. In Großbritannien bevorzugt man Brandy-Butter.

Kann man Christmas Pudding auch ohne Alkohol zubereiten?

Selbstverständlich.

Wenn du keinen Alkohol im Christmas Pudding möchtest, z.B. weil Kinder mitessen sollen, kannst du den alkoholischen Teil durch Orangensaft oder den Saft von ausgepressten Mandarinen ersetzen. Das hab ich auch schon gemacht und schmeckt ebenfalls sehr lecker.

Kirschsaft kann ich mir auch sehr gut vorstellen, habe ich aber noch nicht probiert.

Die Rum-Butter und das Flambieren des Christmas Puddings für die alkoholfreie Variante einfach weglassen.

Kann ich auch andere Trockenfrüchte verwenden?

Es ist kein Problem, die von mir verwendeten Trockenfrüchte durch deine Lieblinge zu ersetzen. Wichtig ist nur, dass die Menge (Gewicht) der zugefügten Früchte am Ende stimmt.

Du kannst dich einfach an den Mengenangaben meiner Zutatenliste orientieren und die Fruchtsorten entsprechend austauschen.

Kleiner Tipp: getrocknete Kirschen schmecken auch sehr lecker im Christmas Pudding.

Muss es unbedingt Rum sein?

Nein, natürlich nicht.

Wir mögen den Geschmack von Rum sehr gerne und ich nehme auch immer einen sehr guten Rum für Christmas Pudding. Aber du kannst definitiv auch andere Sorten zum Marinieren verwenden.

Mögliche Alternativen wären Brandy, Whisky oder etwas Ähnliches.

Es ist natürlich Geschmacksache, aber ich rate davon ab, Liköre zu verwenden. Die Trockenfrüchte machen den Christmas Pudding für meinen Geschmack süß genug. Aber wenn du es dennoch ausprobierst, schreibe deine Erfahrung gerne in die Kommentare.

Wenn Kinder mitessen sollen, oder wenn du selber keinen Alkohol im Christmas Pudding haben möchtest, kannst du alternativ fertige Fruchtsäfte oder frisch gepresste Orangen oder Mandarinen nehmen.

Christmas Pudding im Anschnitt

Informationen zur Puddingform

Bei der Wahl für die richtige Form ist es wichtig, dass das Material bei kochendem Wasser keine Probleme bereitet und es Hitze über einen längeren Zeitraum aushalten kann. Der Christmas Pudding wird nämlich in einen größeren Topf mit Wasser gestellt, einmal aufgekocht und muss dann für 4 Stunden auf kleinerer Hitze im Wasserbad fertig garen.

Außerdem sollte die Form innen glatt sein und keine Aussparung haben, so wie man das von klassischen Puddingformen oder auch Gugelhupfformen kennt.

Für das Rezept habe ich eine Puddingform aus Keramik mit einem Fassungsvermögen von 900 ml verwendet.

Da ich ein großer Fan von britischen Dingen bin, habe ich mir die Form direkt in England bestellt. Es war bei meiner Suche Liebe auf den ersten Blick, darum habe ich mich nicht weiter damit beschäftigt und wollte genau diese Form (siehe Fotos) unbedingt haben.

Mir war wichtig, dass die Form für den Christmas Pudding einen abgesetzten Rand hat, um die Alufolie bequemer mit dem Küchengarn befestigen zu können. Puddingformen mit abgesetztem Rand habe ich damals bei meiner kurzen Suche nach der passenden Form in Deutschland leider nicht gefunden.

Allerdings ist ein abgesetzter Rand nicht notwendig, sondern reine Geschmacksache. Es funktioniert natürlich auch ohne.

Solltest du eine Puddingform ohne abgesetzten Rand verwenden, musst du lediglich die Alufolie mit dem Küchengarn anderes anbringen. Ich würde die Alufolie so fixieren, dass das Küchengarn über Boden und “Deckel” (Alufolie) geht. So wie man ein Geschenk verpackt. Hauptsache, die Alufolie kann durch das Garen nicht abheben und der Christmas Pudding ist vor Spritzern aus dem Wasserbad geschützt.

Es gibt auch Schüsseln aus anderen Materialien, wie z.B. Edelstahl, Silikon. Es gibt auch welche mit Deckel. Damit habe ich allerdings noch keine Erfahrungen gesammelt. Solltest du so etwas verwenden, schreibe deine Erfahrungen dazu gerne in die Kommentare.

Was Puddingformen mit Deckel betrifft: Du solltest beachten, dass während dem Garen Dämpfe und somit ein gewisser Druck entsteht. Es kann also passieren, dass ein zu dichter Deckel dann abspringt oder du dich beim Öffnen der Form schnell verbrennen kannst.

Fertiger Christmas Pudding

Reifezeit, Lagerung und Haltbarkeit

Wie lange man den fertigen Christmas Pudding reifen lässt, hängt vom eigenen Geschmack ab.

Ich habe aus Großbritannien schon welchen gegessen, der über 6 Monate alt und unfassbar lecker war.

Bei meiner Suche nach Rezepten habe ich dazu ebenfalls verschiedene Angaben gefunden. Manche essen ihn frisch gemacht, am nächsten Tag, nach mehreren Wochen oder sie lassen ihren Christmas-Pudding 3-4 Monate und länger ziehen.

Bevorzugt wird jedoch eine Reifezeit von ein paar Wochen.

Traditionell wird Christmas Pudding gerne am “Stir-up Sunday” (am letzten Sonntag vor dem 1. Advent) für Weihnachten zubereitet. Das ist der Zeitpunkt, an dem ich ihn auch gerne mache.

Tatsächlich schmeckt Christmas Pudding nach einer gewissen Reifezeit noch intensiver. Allerdings war ich auch schon mal viel zu gierig und habe bereits einen Tag nach der Zubereitung ein Stück genascht. Er schmeckt auch frisch schon extrem lecker. Trotz aller Traditionen ist das also Geschmacksache.

Gelagert wird er kühl und trocken an einem dunklen Ort in einem verschlossenen Behälter.

Wenn du ihn länger als 6 Wochen bis zu einem Jahr aufbewahren möchtest, solltest du ihn einfrieren und bei Bedarf wieder auftauen.

Lohnt sich der Aufwand?

Auf jeden Fall!

Wenn man alle Zutaten und Utensilien daheim hat, ist das Ganze definitiv nicht mehr so kompliziert, wie es vielleicht auf den ersten Blick klingt. Einmal gemacht, geht es beim nächsten Mal schnell von der Hand und der reine Arbeitsaufwand ist dann sehr gering.

Zutaten für Christmas Pudding

Rezept für Christmas Pudding mit beschwipsten Früchten

Benötigte Utensilien

  • Hitzebeständige Puddingform, Fassungsvermögen 900 ml – mehr Infos zur Wahl der richtigen Puddingform findest du HIER
  • Backpapier in der Größe der Puddingform: Hierzu die Puddingform mit der Öffnung nach unten auf ein Backpapier legen, mit einem Bleistift einen Kreis ziehen und die Kreisform mit einer Schere ausschneiden.
  • Alufolie
  • Küchengarn um die Alufolie zu fixieren
  • Einen Kochtopf mit Deckel, in die die Puddingform bequem reinpasst.

Zutaten

Info: Kaufe alle Trockenfrüchte am besten bereits entsteint, das spart Zeit. Du kannst die verwendeten Früchte auch durch andere ersetzen, siehe HIER.

  • 75 g getrocknete Datteln
  • 40 g getrocknete Aprikose
  • 40 g getrocknete, softe Pflaumen
  • 35 g kandierter Ingwer
  • 75 g getrocknete Cranberrys
  • 75 g Rosinen
  • 1 kleiner Zweig frischer Rosmarin, nur die Nadeln
  • 75 g Walnüsse, grob gehakt
  • 75 g Butter
  • 100 g Mehl Typ 550
  • 50 g Semmelbrösel
  • 100 ml Milch, 1,5 % Fett
  • 1 Ei
  • Schale von einer Bio-Orange
  • 1 Clementine, den Saft davon
  • 1-4 Esslöffel guter Rum – alkoholische oder alkoholfreie Alternativen findest du HIER
Früchte mit den Rest der Zutaten mischen für den Christmas Pudding

Zubereitung

Zubereitung: Marinierte Trockenfrüchte

  • Zerkleinere alle Trockenfrüchte mit dem Rosmarin in kleine Stücke. Das geht am schnellsten in einem Food Processor.
  • Gib den Saft einer Clementine und die Orangen-Schale dazu.
  • Die Früchte gibst du am besten in einen Behälter, der nicht zu hoch ist, damit alle Früchte im Rum liegen können und du nicht zu viel Rum brauchst. Sonst wird der Christmas Pudding am Ende zu weich.
  • Gib ca. 1-4 Esslöffel guten Rum darüber und drücke die Früchte in die Flüssigkeit. Sie müssen nicht im Rum schwimmen, lediglich leicht damit getränkt sein.
  • Behälter verschließen und für 2 Nächte im Kühlschrank durchziehen lassen.
Teig in der Form
Teig mit Backpapier abgedeckt
Christmas Pudding mit Alufolie bedeckt und mit Kordel fixiert
Christmas Pudding im Topf

Zubereitung: Christmas Pudding

  • Zuerst die Puddingform mit Butter einfetten.
  • Gib die Rum-Früchte zusammen mit allen anderen Zutaten in eine große Schüssel und verrühre sie mit einem Löffel.
  • Die Masse für den Christmas Pudding darf weder fest noch flüssig sein. Gib gegebenenfalls noch etwas Mehl dazu, wenn sie zu flüssig ist. Sie sollte eine klebrige Konsistenz haben und eher weich sein. Für mich ist die Masse genau richtig, wenn ich sie gerade so mit bemehlten Händen als Kugel aus der Schüssel in die Puddingform heben kann. Dabei ist es keine feste Kugel, sondern eine weiche, die nicht mehr an den Händen runterläuft, aber gerade so zu greifen ist.
  • Sobald du die Masse in die Puddingform gehoben hast, streiche die Oberfläche mit einem Löffel glatt.
  • Lege das zurechtgeschnittene Stück Backpapier auf die Masse und drücke sie leicht an.
  • Nun legst du ein Stück Alufolie als Deckel über die Puddingform und drückst sie an der Schüssel an.
  • Zubereitung in einer Puddingform mit abgesetztem Rand: Fixiere die Alufolie mit dem Küchengarn, indem du sie um den abgesetzten Rand schnürst und verknotest. Optional: Ich verknote zusätzlich einmal quer über den Alufolien-Deckel ein Stück von dem Küchengarn, damit ich später die Form etwas leichter aus dem Kochtopf heben kann. VORSICHT! Das Garn muss wirklich sehr fest verknotet sein und dient wirklich nur dazu, die Form leicht anheben zu können. So kann man die Form dann leichter mit einem Silikonhandschuh greifen. Du solltest die Form nicht an der Kordel durch die Küche tragen. Wäre viel zu schade, wenn deine schöne Puddingform und der Christmas Pudding auf dem Boden landen und dabei kaputtgehen.
  • Zubereitung in einer Puddingform ohne abgesetzten Rand: Wickele das Garn von oben nach unten, als würdest du ein Geschenk verpacken. Hauptsache, die Alufolie wird so fixiert, dass sie beim Garen durch den Dampf in der Form nicht abheben kann.
  • Stelle die Puddingform in einen größeren Topf und gieße soviel Wasser hinein, bis die Form zur Hälfte im Wasser steht.
  • Wasser einmal aufkochen lassen, Hitze reduzieren, Topfdeckel darauf machen und auf kleiner Stufe für 4 Stunden sieden lassen. Ab und zu schauen, ob Wasser nachgefüllt werden muss.
  • Wenn die 4 Stunden vorbei sind: Entferne die Alufolie und das Backpapier. Pass dabei auf, dass du dich nicht am heißen Dampf aus der Form verbrennst.
  • Stürze den Christmas Pudding auf einen Teller zum Abkühlen. Dazu einfach den Teller mit der oberen Seite auf die Puddingform legen, das Ganze umdrehen und etwas an der Form wackeln und abheben.
  • Lasse den Christmas Pudding abkühlen.
  • Verschließe ihn luftdicht und bewahre ihn an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort auf, bis du ihn essen möchtest. Mehr Infos zur optimalen Lagerung und Reifezeit findest du HIER.

Wir genießen den Christmas Pudding am liebsten mit selbstgemachter Rum-Butter.

Christmas Pudding bereit zum Essen

Mögliche Beilagen

Rum-Butter, Brandy-Butter, Marmelade, geschmolzene Schokolade, Clotted Cream.

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