Dieser köstliche Apfelkuchen aus Frankreich schmeckt wahnsinnig lecker und ist viel einfacher gemacht, als man denkt.
Ich habe mich selber lange davor gedrückt, Tarte Tatin selber zu machen. Mir war es nicht geheuer, den Kuchen aus der Pfanne zu stürzen. Allerdings stellte sich heraus, die Befürchtung war völlig unnötig. Es hat prima funktioniert. Und der Geschmack? Einfach Bombe!
Man kann Tarte Tatin im Prinzip das ganze Jahr machen. Aber vor allem in der Apfelsaison habe ich ein besonderes Verlangen danach. Ich feiere einen sonnigen Herbsttag sehr gerne mit diesem köstlichen Kuchen.
Und wie das bei mir ohne Probleme funktioniert, zeige ich dir in diesem Rezept.
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Was ist Tarte Tatin?
Tarte Tatin ist ein traditioneller Apfelkuchen aus Frankreich und wird dort gerne als Dessert gegessen.
Sie wird in einer speziellen Form, oder wie in meinem Fall in einer kleinen Pfanne auf dem Herd zubereitet. Dabei lässt man Äpfel in köstlichem flüssigem Karamell versinken, deckt die Äpfel mit einem Mürbeteig oder Blätterteig ab und backt die Tarte Tatin im Ofen fertig bis sie goldbraun ist.
Zum Schluss wird die Tarte Tatin auf eine Kuchenplatte gestürzt und am besten noch warm gegessen. Natürlich schmeckt sie auch kalt.
Ist das ein Original-Rezept?
Ja, original von mir. :-)
Ganz ehrlich, es gibt Tarte Tatin Rezepte wie Sand am Meer. Viele ähneln sich, aber es gibt dennoch Unterschiede bei den Zutaten, in der Zubereitung und bei den Utensilien, die man verwendet.
Ich habe es wie immer gemacht:
Ich habe Inspiration und Ideen durch Internet, Kochsendungen und Koch-/Backbücher gesammelt, bis ich eine Idee hatte, wie es “original” in etwa schmecken sollte. Und mit den gesammelten Infos habe ich dann mein eigenes Ding daraus gemacht.
Aus diesem Grund gibt es in meiner Version auch einen Hauch Zimt und Muskatnuss. Schon alleine, weil ich die Kombination von warmen Äpfeln mit Zimt vergöttere. Ob das in das Original wirklich hineingehört, weiß ich nicht.
Brauche ich eine besondere Backform?
Nein, für mein Rezept brauchst du das nicht.
Da die Tarte Tatin zu Beginn auf dem Herd vorbereitet werden muss, reicht eine Pfanne aus. Allerdings sollte diese unbedingt ofenfest sein, da der Kuchen später im Ofen fertig gebacken werden muss.
Für mein Rezept solltest du eine Pfanne mit einem Durchmesser von 24 cm verwenden.
Welche Äpfel sollte ich verwenden?
Die Äpfel werden mit einer süßen Karamellschicht überzogen. Aus diesem Grund empfiehlt sich eine säuerliche Apfelsorte, damit der Kuchen am Ende nicht zu süß wird.
Außerdem sollte es eine feste Apfelsorte sein, damit die Äpfel beim Backen der Tarte Tatin nicht zerfallen.
Ich kann dir Braeburn oder Boskop empfehlen.
Blätterteig oder Mürbeteig?
Das liegt ganz an deiner Vorliebe. Beide Varianten schmecken sehr lecker.
Da ich den Arbeitsaufwand für meine Tarte Tatin so gering wie möglich halten wollte, habe ich mich in diesem Rezept für einen Blätterteig aus dem Kühlregal entschieden. Manchmal darf man es sich auch einfach machen.
Hilfe, Karamellisieren!?!
Keine Sorge. Das ist kein Hexenwerk und überhaupt nicht so schlimm wie du vielleicht denkst.
Karamell kann sehr, sehr heiß werden. Darauf solltest du unbedingt achten, damit du dir nicht die Finger oder die Zunge verbrennst.
Das heißt, deine Kochutensilien müssen sehr hohe Hitze vertragen können.
Und zwischendurch Naschen ist absolut tabu! Glaube mir. Neugierig wie ich bin, habe ich Karamell frisch aus der Pfanne schon mit dem Finger und der Zunge getestet. Das machst du einmal und nie wieder. ;-) Beides war wirklich extrem unangenehm.
Karamell braucht deine absolute Aufmerksamkeit bei der Zubereitung. Wenn Karamell zu dunkel wird, kann er bitter werden. Darum solltest du immer bei der Pfanne bleiben, immer wieder rühren und vor allem die Farbe ganz genau beobachten.
Meine Farbbeschreibung mag vielleicht merkwürdig klingen, aber ich lege immer die Äpfel in den karamellisierten Zucker, wenn er beige/hellgold wird. Bisher war ich damit immer auf der sicheren Seite.
Da die Äpfel danach noch etwas weiter leicht einköcheln müssen, ist es am Ende dann genau richtig und wird auch nicht bitter.
Isst man Tarte Tatin warm oder kalt?
Das kommt ganz auf deinen Geschmack an.
Beide Varianten habe ich mit meinem Schatz bereits ausprobiert, und beide schmeckten uns sehr lecker.
Da wir nur zu zweit sind, futtern wir keine komplette Tarte Tatin an einem Tag auf. Obwohl man sich wirklich zurückhalten muss, weil sie so lecker schmeckt. Insofern essen wir sie einmal warm direkt aus dem Ofen und danach nur noch kalt.
Zur warmen Variante kann ich eine Kugel Eis sehr empfehlen. Das schmeckt göttlich!
Zur kalten Variante ist ein Klecks Schlagsahne sicherlich zwar nicht notwendig, aber auch nicht verkehrt. Mmmmh!
Warum verwendest du in deinem Rezept einen Holzlöffel?
In meiner Küche gibt es Kochlöffel aus Silikon, Edelstahl und Holz.
Meistens nehme ich einfach das, worauf ich gerade Lust habe.
Wenn man Zucker in der Pfanne karamellisiert, entsteht eine extrem hohe Hitze. Wenn man es auf die Spitze treibt, bis zu 200 °C.
Die meisten guten Kochlöffel aus Silikon halten diese extreme Hitze aus. Aber irgendwie bin ich da misstrauisch, oder vielleicht auch einfach nur traditionell bzw. altmodisch.
Karamellisiert wurde bei uns immer schon mit einem Holzlöffel. Das hat die Oma so gemacht, und so mache ich das auch.
Never change a working spoon. ;-)
Rezept für Tarte Tatin
Benötigte Utensilien
- Ofenfeste Pfanne mit einem Durchmesser von 24 cm
- Holzlöffel, oder ein anderer Löffel, der sehr hohe Temperaturen aushalten kann – mehr Infos dazu findest du HIER
- Du brauchst einen Kreis aus Backpapier, der einen ca. 1-1,5 cm größeren Durchmesser hat als deine Pfanne. Hierzu kannst du deine Pfanne mit der offenen Seite auf die Backform legen und einen Kreis nachziehen. Danach vergrößerst du den Kreis um ca. 1-1,5 cm und schneidest ihn aus. Der Kreis dient lediglich als Vorlage für den Kreis aus Blätterteig. Du kannst den Backpapierkreis immer wieder als Maßstab verwenden und einfach für die nächste Tarte Tatin aufbewahren.
Zutaten
- ca. 800 g säuerliche Äpfel – mehr Infos über die richtige Apfelsorte findest du HIER
- Saft einer halben Zitrone
- 125 g Puderzucker
- 4 EL Wasser
- 125 g Butter in Stücken
- 1 TL Vanillepaste
- 1/2 TL Zimt
- etwas frisch geriebene Muskatnuss
- 1 Packung Blätterteig aus dem Kühlregal
Zubereitung
- Äpfel schälen, in Spalten schneiden (siehe Bild) und mit dem Zitronensaft beträufeln.
- Den Puderzucker mit dem Wasser in der Pfanne erhitzen und bei mittlerer Hitze eindicken. Dabei immer wieder umrühren. Furcht vor dem Karamellisieren? Kein Problem. Schau mal HIER.
- Butter dazugeben und die Masse bei mittlerer Hitze einkochen, bis sie beige/hellgold wird. Auch hier schön dabei bleiben und immer wieder umrühren.
- Nun die Apfelspalten so wie auf dem Bild auf dem Karamell verteilen.
- Die Apfelspalten mit dem Zimt und etwas Muskatnuss bestreuen und das ganze 15 Minuten weiter einkochen. Jetzt musst du nicht mehr umrühren. Aber kontrolliere am besten immer wieder die Temperatur. Es sollte nicht wie verrückt blubbern und dampfen, eher leicht bis mittel.
- Ofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Währenddessen den Blätterteig zuschneiden. Hierzu den vorbereiteten Kreis aus Backpapier (siehe HIER) auf den Blätterteig legen und mit einem scharfen Messer an der Kante entlang ausschneiden.
- Nach dem Einkochen der Äpfel den Blätterteig-Kreis auf den Apfel-Karamell legen. Die Ränder anschließend mit dem Holzlöffel vorsichtig nach unten drücken.
- Mit einem sehr scharfen Messer oder einem Zahnstocher ein paar Löcher in den Teig stechen.
- Die Pfanne in den Ofen stellen und die Tarte Tatin 40 Minuten backen.
- Nach Ablauf der Backzeit die Pfanne aus dem Ofen holen und die Tarte Tatin 10 Minuten abkühlen lassen. Bitte nicht länger, sonst gleitet der Kuchen nicht mehr unversehrt aus der Pfanne.
- Einen größeren Teller oder eine Kuchenplatte auf die Pfanne legen und umstürzen.
- Am besten noch warm verzehren. Pur, mit einer Kugel Vanilleeis, oder einem Klecks Sahne.
- Bon Appétit!
Mögliche Beilagen
Eiscreme, Schlagsahne, Vanillesauce