Winterzeit, Weihnachtszeit, Wildzeit.
Dieser Hirsch-Kirsch Braten schmeckt einfach himmlisch und passt perfekt in die festliche Jahreszeit. Er gehört zu meinen Lieblingsgerichten in der Weihnachtszeit.
Die Kombination aus gutem Hirschbraten und der fruchtigen Note der Kirschen passt perfekt zusammen und sieht auf dem Teller richtig hübsch aus. Ein richtiges Festessen, das wir sehr gerne in der Adventszeit genießen.
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Hirsch-Kirsch Braten, was ist das?
Wie der Titel schon vermuten lässt, geht es natürlich um Hirschbraten.
Der Hirsch-Kirsch Braten besteht aus vielen typisch weihnachtlichen Aromen und bekommt eine besondere Fruchtnote durch Sauerkirschen und Sauerkirschsaft. Printen, die dazugegeben werden, gleichen die Säure optimal aus. So schmeckt der Braten weder zu sauer, noch zu süß.
Das Fleisch wird vor dem Schmoren in Wein, Balsamico-Essig und Gewürzen mariniert. Der Geschmack erinnert am Ende ein klein wenig an Sauerbraten. Diese leichte Säure passt hervorragend zu Wildfleisch.
Der Braten wird mit der Niedriggarmethode zubereitet, damit er besonders schonend schmoren kann und am Ende wunderbar zart ist.
Der Hirsch-Kirsch Braten schmeckt nach Weihnachten pur. Ein perfekter Sonntagsbraten im Advent, oder auch durchaus als Festessen geeignet.
Ist das Rezept kompliziert?
Ein wenig, da mehrere Arbeitsschritte notwendig, die ich dir aber alle ganz genau im Rezept erkläre. Die Zutatenliste ist dafür überschaubar.
Allerdings braucht der Hirsch-Kirsch Braten ein wenig Zeit und somit auch Geduld. Und man sollte für den perfekten Genuss den Garpunkt während dem Schmoren regelmäßig mit einem Fleischthermometer überprüfen. Es braucht also etwas Aufmerksamkeit.
Zusätzlich wird das Fleisch zuvor für zwei Nächte im Kühlschrank mariniert.
Wenn das Fleisch den perfekten Garpunkt erreicht hat, wird es warmgehalten und darf noch etwas ruhen. Währenddessen wird die Sauce gemacht.
Für das Andicken der Sauce verwende ich selbstgemachte Mehlbutter. Sie ist ganz schnell gemacht, und kann schon lange vorher als Vorrat angelegt werden. Das Rezept findest du HIER.
Man hat also ein bisschen was zu tun. Aber die Mühe wird später am Esstisch definitiv belohnt.
Muss ich den Hirsch-Kirsch Braten im Slow Cooker zubereiten?
Nein. Das Schmoren mit der Niedriggarmethode funktioniert auch im Ofen. Da für dieses Gericht ein Fleischthermometer verwendet wird, hat das Fleisch auch hier am Ende den perfekten Garpunkt.
Falls du einen Slow Cooker hast, würde ich dir allerdings die Zubereitung darin empfehlen. Natürlich kommt es auf das Gerät bzw. die Marke an, aber in der Regel verbraucht ein Slow Cooker deutlich weniger Strom als der Backofen, selbst wenn der Braten darin länger braucht. Ein weiterer Vorteil ist, dass automatisch die richtige Hitze gehalten wird.
Beide Varianten erkläre ich dir im Rezept.
Sollte ich wirklich ein Fleischthermometer verwenden?
Ja, auf jeden Fall!
Ohne Fleischthermometer ist der perfekte Garpunkt ein reines Ratespiel.
Nicht umsonst findet man im Internet Tabellen mit Kerntemperaturen für alle Arten von Fleisch und Fisch, unterteilt in die jeweiligen Stücke (Keule, Rücken, Filet usw.)
Außerdem ist Hirschfleisch nicht gerade günstig. Da sollte man nicht auf gut Glück hoffen und sich am Ende über eine zähe Schuhsohle ärgern.
Wenn der Hirsch-Kirsch Braten perfekt werden soll, und du dein Fleischstück genau nach deinem Geschmack genießen möchtest, empfehle ich dir also unbedingt ein Fleischthermometer.
Wann hat der Hirschbraten die richtige Kerntemperatur?
Viele mögen das Fleisch bei einer Kerntemperatur von 60 °C. Bei dieser Temperatur ist das Fleisch innen noch sehr saftig bis rosa. Und ist das ehrlich gesagt zu blutig.
Bei einer Kerntemperatur von 65 °C ist der Hirsch-Kirsch Braten durch.
Wir mögen es genau in der Mitte. Also warte ich bis zu einer Kerntemperatur von 62 °C und hole den Braten ganz ohne Eile aus der Sauce und wickele ihn in Alufolie ein. So kann ich in Ruhe die Sauce für den Hirsch-Kirsch Braten fertig zubereiten und der Braten war mit dieser Methode bei uns immer genau richtig. Nicht zu roh und nicht zu durch.
Rezept für weihnachtlichen Hirsch-Kirsch Braten
Zutaten
Zutaten: Marinade
- 1 Zwiebel
- Rotwein, trocken
- 2 Lorbeerblätter
- 2 Nelken
- 1 Sternanis oder 1 TL Anissamen
- 3 Pimentkörner
- 6 Wacholderbeeren, mit dem Messerrücken zerdrückt
- 1 Zimtstange
- Salz und Pfeffer
Zutaten: Hirsch-Kirsch Braten
- 1-1,2 kg Hirschbraten
- 1 EL Butterschmalz
- 500 ml Wildfond (alternativ Geflügelfond)
- 250 ml Kirschsaft oder Abtropfflüssigkeit der Sauerkirschen
- 1 ordentlicher Schuss Portwein (ca. 150 ml)
- 2 Aachener Printen
- 1 TL Lebkuchengewürz, optional (wenn es noch intensiver nach Weihnachten schmecken soll)
Zutaten: Sauce
- 360 g Sauerkirschen aus dem Glas
- Pfeffer, Salz, Lebkuchengewürz zum Abschmecken
- Mehlbutterkugeln zum Andicken – das Rezept dazu findest du HIER
- Optional: 1 Becher Crème fraîche
Zubereitung
Zubereitung: Fleisch marinieren
- Als Erstes wird der Hirschbraten mariniert. Hierzu das Fleisch mit einem scharfen Messer von überschüssigem Fett befreien.
- Die Zwiebel schälen und in grobe Stücke schneiden.
- Fleisch und Zwiebeln legst du nun in einen verschließbaren Behälter. Am besten einen Behälter nehmen, der nicht zu groß ist, damit die Marinade überall gut dran kommt.
- Jetzt kommen die Gewürze dazu. Ich nehme dafür am liebsten ein Gewürzsieb aus Edelstahl und Silikon, damit ich nach dem Kochen die Sachen nicht einzeln rausfischen, oder jemand auf Wacholderbeeren herumkauen muss.
- Etwas Salz und Pfeffer aus der Mühle dazu geben.
- Gieße jetzt so viel Rotwein über das Fleisch, bis es mindestens zur Hälfte in Flüssigkeit liegt.
- Behälter verschließen und 2 Tage im Kühlschrank ziehen lassen.
- Am besten wendest du den Behälter oder das Fleisch im Behälter ab und zu, damit die Marinade überall schön einziehen kann.
Zubereitung: Braten/Schmoren
- Nach 2 Tagen kannst du den Braten aus der Marinade nehmen und mit einem Küchentuch trocken tupfen.
- Zuerst das Fleisch in Butterschmalz von allen Seiten anbraten.
- Mit der kompletten Marinade, inklusive Zwiebeln und Gewürzsieb, übergießen.
- Wildfond und Kirschsaft kommen jetzt auch dazu.
- Gib noch einen ordentlichen Schuss Portwein dazu.
- Sollte die Marinade komplett ins Fleisch eingezogen sein, darf es zusätzlich gerne noch ein Schuss Rotwein sein (optional).
- Printen in kleine Stücke brechen und dazugeben.
- Noch etwas Pfeffer und Salz aus der Mühle darüber mahlen.
- Zubereitung im Slow Cooker:
- Ich brate das Fleisch direkt im Slow Cooker an. Alternativ kannst du es natürlich in einer Pfanne anbraten. Danach füllst du es in den Topf von deinem Slow Cooker und gibst die restlichen Zutaten aus dem Abschnitt “Zutaten: Hirsch-Kirsch Braten” dazu.
- Ich stelle mein Gerät auf 8 Stunden bei niedriger Hitze ein. Das ist einfach die Voreinstellung bei meinem Slow Cooker. Die Innentemperatur entspricht bei meinem Gerät ca. 54 °C.
- Die volle Zeit solltest du den Braten definitiv nicht drin lassen! Für das perfekte Fleisch nach deiner Vorliebe solltest du unbedingt ein Fleischthermometer verwenden. Es kommt auch immer auf das Fleischstück an. Bei einem 750 g Stück, das relativ flach war, war es bereits nach 2-3 Stunden fertig.
- Bei einer Kerntemperatur von 60 °C ist der Hirsch-Kirsch Braten innen noch recht saftig bis rosa, bei 65 °C ist er durch.
- Zubereitung im Ofen:
- Das Fleisch kannst du direkt in einem kleinen Bräter oder ofenfesten Topf anbraten.
- Die restlichen Zutaten aus dem Abschnitt “Zutaten: Hirsch-Kirsch Braten” dazu geben.
- Kurz aufkochen lassen, Hitze wieder runterdrehen und ca. 10 Minuten leicht köcheln lassen.
- Den Ofen vorheizen auf 80 °C Ober-/Unterhitze.
- Den Topf mit Deckel in den Ofen stellen.
- Nach 4 – 4 ½ Stunden sollte eine Kerntemperatur von 60 °C erreicht sein. Das Fleisch ist dann innen noch recht saftig bis rosa.
- Auch hier verwendest du am besten ein Fleischthermometer. Wenn du es lieber durch und nicht so blutig magst, hole den Hirsch-Kirsch Braten erst bei einer Kerntemperatur von 62-65 °C raus. – Tipps zur perfekten Kerntemperatur findest du HIER
Zubereitung: Sauce
- Wenn die gewünschte Kerntemperatur erreicht ist, nimmst du den Braten aus der Sauce und hältst ihn warm. z.B. in einen Behälter legen, verschließen und in ein Handtuch einwickeln.
- Nun gießt du die Sauce in eine Pfanne mit hohem Rand. Ich nehme dazu am liebsten eine eckige Schmorpfanne.
- Einmal kurz aufkochen lassen, Hitze etwas reduzieren und die Sauce leicht einkochen lassen.
- Jetzt kannst du die Mehlbutterkugeln dazugeben. Fange mit zwei Kugeln an. Kurz aufkochen lassen und mit einem Schneebesen verrühren.
- Hitze reduzieren und noch ein paar Minuten einköcheln lassen. Die Kugeln sollen komplett aufgelöst sein. Sollte dir die Sauce zu dünn sein, gib noch eine weitere Kugel rein usw. Solange, bis die Sauce deine bevorzugte Konsistenz hat.
- Sollten die Printen noch zu grob sein, zerkleinere sie einfach mit einem Kartoffelstampfer.
- Optional: Wenn du möchtest, kannst du jetzt die Crème fraîche mit einem Schneebesen einrühren. Wir haben den Hirsch-Kirsch Braten mit und ohne probiert. Beides fanden wir lecker. Allerdings schmeckte uns die Variante ohne Crème fraîche am besten.
- Die abgetropften Kirschen kommen jetzt auch hinein und werden ganz kurz erwärmt.
- Bei Bedarf noch mit Pfeffer, Salz und Lebkuchengewürz abschmecken.
- Den Braten mit dem Elektromesser oder einem normalen scharfen Messer quer zur Faser in Scheiben schneiden, in die Sauce legen und servieren.
Mögliche Beilagen
Rotkraut, Rosenkohl, Spätzle, Knödel, Hasselbacks, Preiselbeeren.
Wirklich köstlich!