Ich mag Halloween sehr gerne. Auch wenn bei uns in der Gegend leider keine niedlich kostümierten Kinder umhergehen, so feiern wir Halloween eben ganz gemütlich und schaurig schön daheim.

Dieses Fladenbrot backe ich jedes Jahr für Halloween oder auch für die gruseligen Tage davor. Das riesige Kürbisgesicht macht sich sehr gut auf der Festtafel, oder einfach für mehr Gruselspaß zum Frühstück oder Abendbrot. Es passt auch wunderbar zu Suppen oder in Kombination mit Dips.

Das Fladenbrot schmeckt wirklich super lecker, besonders wegen der orientalischen Gewürze als Deko.

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Wie bekomme ich Augen und Nase in den Teig?

Das geht super einfach mit einem scharfen Messer.

Ich mache das immer so: 

  • Damit die Arbeitsplatte oder das Backblech dabei nicht verkratzen, lege ich ein Backpapier in der Größe des Backblechs auf ein riesiges Holzbackbrett.
  • Darauf lege ich dann die Teigkugel und rolle einen runden Fladen aus. Dabei versuche ich den Teig mit dem Nudelholz schon ein wenig in Kürbisform zu bringen. Den Rest mache ich dann von Hand.
  • Mit einem scharfen Messer die Augen und Nase einschneiden und den Teig vorsichtig entfernen.
  • Die Schnittkanten glätte ich mit den Fingern.
  • Aus dem herausgeschnittenen Teig forme ich den Kürbisstrunk.

Wie wird das Fladenbrot so schön gelb?

Ich habe ein wenig mit Kurkuma experimentiert und das funktioniert wunderbar. Kurz bevor das Fladenbrot in den Ofen geschoben wird, streicht man es mit einer Mischung aus Eigelb, Kurkuma und Wasser ein. Außerdem hilft die Mischung dabei, dass die Gewürze auf dem Kürbisgesicht wunderbar halten.

Was hast du für den Mund genommen?

Das ist Schwarzkümmel, den ich vorsichtig in Mundform auf dem Fladenbrot verteilt habe. Ich liebe Schwarzkümmel auf Fladenbrot sehr.

Du kannst aber auch gerösteten schwarzen Sesam nehmen, falls du Schwarzkümmel nicht magst. Geröstet schmeckt Sesam einfach leckerer.

Natürlich könntest du den Mund auch mit einem Messer schnitzen. Das braucht allerdings mehr Geduld als mit den Augen und der Nase. Der Teig ist etwas klebrig, da kann das eine ganz schöne Fummelei werden. Und da es schön einfach bleiben sollte, habe ich in diesem Rezept darauf verzichtet.

Muss ich den Teig über Nacht gehen lassen?

Nein, das musst du nicht. Das Fladenbrot wird allerdings magenfreundlicher, wenn du über Nacht einen Vorteig gehen lässt.

Wenn du keine Probleme mit dem Magen nach Brotgenuss hast, reicht es auch, den Vorteig nur so lange gehen zu lassen, bis er kleine Bläschen wirft. Dann kannst du ihn bereits verwenden. Wenn du dann die anderen Zutaten für den Hauptteig dazu gibst, reicht es, wenn er ca. 45 Minuten geht. Wenn sich die Teigmenge verdoppelt hat, kannst du den Teig weiter verarbeiten.

Warum ist es magenfreundlicher, den Vorteig über Nacht gehen zu lassen?

Einige Menschen reagieren empfindlich auf frisch gebackenes Brot. Das kann daran liegen, dass man es frisch aus dem Ofen nicht verträgt. Es kann aber auch einfach daran liegen, dass frisch gebackenes Brot so unheimlich lecker schmeckt. Man möchte nicht aufhören zu essen und schwups, hat man viel mehr Brotscheiben gegessen, als man eigentlich vorhatte. Ich spreche da aus Erfahrung. Ich liebe frisch gebackenes Brot.

Tatsächlich ist bekannt, dass Sodbrennen nach Brotgenuss meistens an der Hefe im Brot liegt. Bei kurzen Gehzeiten des Teiges, oder wenn man zu viel Hefe verwendet, kann es schnell zu Sodbrennen und anderen Magenbeschwerden kommen.

Mein Mann und ich hatten selbst immer Sodbrennen nach dem Genuss von Brot. Auch wenn wir mal nicht so gierig waren und wenig davon gegessen haben, oder einen Tag später.

Also habe ich verschiedene Varianten ausprobiert, bis wir wieder beschwerdefrei unsere heißgeliebten Brote und Brötchen essen konnten.

Für uns hat sich das, was wir an Infos darüber gefunden haben, bestätigt:

  • Wir vertragen frische Hefe besser als Trockenhefe.
  • Wenn ich einen Vorteig über Nacht mache, mit nur einem viertel bis maximal einem halben Würfel frische Hefe, bekommen wir kein Sodbrennen.
  • Wenn ich einen Vorteig verwendet habe, hatten wir kein Sodbrennen, auch wenn wir das Brot schon am selben Tag gegessen haben.
  • Wir vertragen selbstgebackenes Brot mit wenig Hefe meistens besser als gekauftes.

Natürlich kann ich dir keine Beschwerdefreiheit mit meinem Rezept garantieren. Zumal solche Probleme nicht nur vom Brot kommen können, sondern auch dem, was du dazu isst. Oder es hat eine völlig andere Ursache.

Aber es lohnt sich, ein wenig mit der Hefe und den Gehzeiten zu experimentieren, falls du das Brot als Verursacher deiner Beschwerden verdächtigst bzw. ausschließen möchtest.

Solltest du immer noch Probleme haben, könntest du versuchen, das Brot erst am nächsten Tag zu essen, oder du könntest die Getreideart wechseln.

Außerdem kannst du weniger Hefe verwenden. Wenn du den Teig mindestens 12 Stunden gehen lässt, reicht ein Viertel Würfel frische Hefe für 500 g Mehl aus, falls dir ein halber Würfel Hefe nicht gut bekommt.

Ich mache den Vorteig auch gerne mal direkt vor dem Schlafen gehen und verarbeite ihn direkt nach dem Aufstehen weiter. Das sind dann weniger als 12 Stunden. In diesem Fall nehme ich gerne einen halben Würfel frische Hefe und stelle den Vorteig auch nicht in den Kühlschrank. Allerdings ist es bei uns in der Küche über Nacht recht kühl. Zu warm sollte der Teig über Nacht nicht stehen.

Wie lange sollte ich den Vorteig für ein magenfreundliches Fladenbrot gehen lassen?

Der Vorteig für das Fladenbrot sollte mindestens für 12 Stunden, jedoch nicht länger als 30 Stunden gehen, da die Hefe sonst nicht mehr funktioniert.

Darauf solltest du achten:

Wenn du den Vorteig über Nacht gehen lässt, reicht ein halber Würfel frische Hefe für ein Brot mit bis zu 500 g Mehl definitiv aus. Ich nehme oft auch nur ein Viertel, das funktioniert auch. Probiere am besten aus, wie du dein Brot am liebsten magst und was dir am Ende besser bekommt. Und da man nur wenig Hefe verwendet, braucht der Vorteig Zeit.

Die Schüssel, in der du den Vorteig anrührst, sollte groß genug sein, dass der Vorteig über Nacht etwas größer wird.

Der Vorteig sollte mit einem Bäckerleinen oder Küchentuch abgedeckt werden. Nimm besser keinen festen Deckel. Da beim Gehen Gase entstehen, kann der Deckel sonst abspringen.

Die sicherste Methode ist es, den Teig über Nacht in den Kühlschrank zu stellen.

1-2 Stunden vor Verwendung solltest du den Vorteig aber herausnehmen und bei Zimmertemperatur stehen lassen, damit er sich akklimatisieren kann.

Ich muss gestehen, da es in unserer Küche nachts recht kalt ist, lasse ich die Schüssel einfach auf der Arbeitsplatte stehen. Ich backe allerdings auch sehr viel Brot und das ist so ein Erfahrungswert, den ich durch das viele Backen sammeln konnte. Im Sommer, oder wenn du dir (noch) unsicher bist, stelle den Vorteig besser über Nacht in den Kühlschrank. Ein Hefeteig mag zwar Wärme, aber bei einer langen Zeit für das Gehen, darf er auch nicht zu lange der Wärme ausgesetzt werden, damit die Hefe dabei nicht schlecht wird.

Kann ich die Ruhezeiten verkürzen, wenn ich kein magenfreundliches Fladenbrot brauche?

Ja, das kannst du.

Es reicht, den Vorteig für das Fladenbrot nur so lange gehen zu lassen, bis er kleine Bläschen wirft. Dann kannst du ihn bereits verwenden. Wenn du dann die anderen Zutaten für den Hauptteig dazu gibst, reicht es, wenn dieser ca. 45 Minuten abgedeckt an einem warmen Ort geht. Die Teigmenge sollte sich verdoppelt haben. Das kann je nach Raumtemperatur auch etwas länger dauern. Schaue in dem Fall einfach 10 Minuten später nochmal in die Schüssel, solange, bis der Teig so ist, wie er sein soll.

Was ist Zataar?

Zataar ist eine unheimlich leckere orientalische Gewürzmischung. Sie besteht vor allen Dingen aus wildem Thymian und noch anderen Gewürzen wie z.B. gerösteter Sesam, Kreuzkümmel. Es kommt immer darauf an, aus welcher Region die Mischung kommt.

Es gehört zu meinen absoluten Lieblingsgewürzen, ganz egal ob auf Broten, in Eintöpfen, in Salaten oder einfach über Rührei. Das schmeckt wahnsinnig lecker.

In diesem Rezept benutze ich es für den Kürbisstrunk. Du kannst auch eine andere Würzmischung nehmen, die dir geschmacklich und farblich dafür zusagt. Wenn feine Kräuter drin sind oder Pfeffer, vermische sie mit ein kleiner wenig Öl, damit deine Kräutermischung nicht verbrennt oder zu dunkel wird.

Beispiele für Kürbisgesichter

Rezept für fluffiges Fladenbrot in hübscher Kürbisform

Zutaten

  • 470 g Weizenmehl Typ 550
  • 1/2 Würfel frische Hefe
  • 2 TL Zucker
  • 1 gestrichenen TL Salz
  • 220 ml lauwarmes Wasser
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 Eigelb
  • 1 TL Kurkuma
  • Wasser (ca. 2-3 TL)
  • Schwarzkümmel für den Mund (alternativ gerösteter schwarzer Sesam)
  • Zataar für den Strunk – mehr Infos zu Zataar findest du HIER

Zubereitung

Zubereitung Vorteig:

  • 1/2 Würfel frische Hefe mit 2 TL Zucker kurz in der Hand zerbröseln und in eine Teigschüssel geben.
  • 150 g Mehl dazugeben.
  • 150 lauwarmes Wasser dazugeben.
  • Zutaten mit einem Kochlöffel verrühren, bis keine Mehlnester mehr zu sehen sind.
  • Die Schüssel mit einem Tuch oder losem Deckel abdecken und für mindestens 12 Stunden (maximal 30 Stunden) in den Kühlschrank stellen (mehr Infos zur Lagerung von Vorteig oder für eine schnellere Variante findest du HIER)
  • Teig 1-2 Stunden vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen, damit er sich akklimatisieren kann.

Zubereitung Hauptteig:

  • 320 g Mehl zum Vorteig geben.
  • 70 ml lauwarmes Wasser zum Vorteig geben.
  • 2 EL Olivenöl und das Salz zum Vorteig geben.
  • Die Zutaten mit einer Küchenmaschine oder von Hand verkneten. Es ist kein sehr fester Teig, aber er darf auch nicht nass oder flüssig sein. Er bildet in meiner Küchenmaschine also keine feste Kugel.
  • Eine Kugel formen. Dazu die Hände bemehlen und den Teig in den Händen rasch zu einer Kugel formen und zurück in die Schüssel legen.
  • Teigschüssel mit einem Tuch abdecken und den Teig nochmal für ca. 45 Minuten gehen lassen. Mindestens so lange, bis sich die Teigmenge verdoppelt hat.

Zubereitung Fladenbrot:

  • Backpapier auf ein großes Holzbackbrett legen.
  • Etwas Mehl auf das Backpapier streuen und in den Händen verteilen.
  • Teigkugel auf das Backpapier legen.
  • Teig mit einem Nudelholz zu einem Fladen in Kürbisform ausrollen. Evtl. mit den Händen noch etwas in Form bringen.
  • Den Fladen mit etwas Mehl bestäuben.
  • Mit einem sehr scharfen Messer, Augen und Nase vorsichtig ausschneiden. Dabei den Teig herausnehmen und die Schnittkanten mit den Fingern glatt streichen.
  • Aus den Teigresten den Strunk formen und anbringen.
  • Mit einer langen Messerrückseite die typischen Kürbisstreifen eindrücken. Dabei nicht in den Teig schneiden, sonst reißt der Teig beim Backen an diesen Stellen auf.
  • 1 Eigelb mit 1 TL Kurkuma in eine kleine Schale geben und solange teelöffelweise Wasser einrühren, bis sich die Mischung bequem mit einem Pinsel verstreichen lässt. Die Mischung sollte keine feste Paste sein, eher flüssig.
  • Mit dem Pinsel zuerst nur einen Mund aufmalen, damit der Kreuzkümmel genau an dieser Stelle haften bleibt.
  • Schwarzkümmel auf den Mund streuen. Was daneben geht, einfach Richtung Mund schieben. Das geht sehr gut mit einem trockenen Pinsel.
  • Den Strunk mit der Eigelb-Mischung einstreichen und das Zataar drüber streuen.
  • Zum Schluss das restliche Fladenbrot mit der Eigelb-Mischung einstreichen.
  • Das Backpapier samt Fladenbrot vorsichtig auf ein Backblech ziehen.
  • Im vorgeheizten Ofen bei 220 °C (Ober-/Unterhitze) für ca. 10 Minuten backen. Ofen niedriger stellen auf 180 °C und weitere 5 Minuten backen.
  • Das Fladenbrot sollte hohl klingen, wenn du unten draufklopfst. Sei dabei vorsichtig, damit der Strunk nicht abbricht.
  • Vorsichtig auf ein Gitter legen zum Abkühlen.

Mögliche Beilagen

Pikante Brotbeläge, Antipasti, Suppe, Dips.

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Gruselige Focaccia